Sonntag, 30. Januar 2011

Fußfreie Zone: Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck

Brrrr, ist das kalt da draußen! Die eisige Luft schreit förmlich nach einem deftigen Gericht, das ein wenig gemütliches Hüttenfeeling aufkommen lässt. Bei mir sind Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck da definitiv ganz weit oben auf der Liste. Und was Sauerkraut nicht alles kann: Es ist ein wahrer Gesundheitsbrunnen, reich an Vitamin C, gut für die Verdauung und hat dabei kaum Kalorien. Der einzige Grund, warum ich es früher nicht gerne gegessen habe, war diese Fußgeschichte: Bei einem Spontanstop in einem urigen Restaurant auf der Rückfahrt vom Reiturlaub im Allgäu hat am Nebentisch ein Herr das gute Sauerkraut auf der Schlachtplatte gelobt. Darauf hat die alte Wirtin stolz gesagt: "Des hod dr Mann fai selber g'schdampft!" Toll, das hätte ich dem alten, fast zahnlosen Hausherren nicht zugetraut, der da hinten so unscheinbar in der Ecke saß, und ich war schwer beeindruckt. Bis dann leider noch der Zusatz kam: "... mit de Fias!" Ja, das Foto von meinem Gesichtsausdruck hätte ich gerne gehabt. Nun kann man heutzutage ja froh sein, wenn Nahrungsmittel noch traditionell verarbeitet werden, allerdings muss man sagen, dass das Stampfen mit den Füßen bei der Herstellung von Sauerkraut nur noch in den allerseltensten Fällen praktiziert wird. Für den Hausgebrauch lassen sich kleinere Mengen ja auch prima mit einem Kartoffelstampfer zubereiten. Aber, ehrlich gesagt, ich greife bei Sauerkraut beherzt zur Dose oder kaufe es beim Metzger frisch, der Aufwand für zwei Personen erscheint mir nämlich ungleich hoch. Die Schupfnudeln hingegen sind ganz schnell und einfach selbst gemacht. 


Hier kommt das Rezept für 2 Personen:
Für den Kartoffelteig:
375 g in der Schale gekochte Kartoffeln
90 g Mehl
Salz, Muskatnuss
1 Ei
Salzwasser zum Kochen

Außerdem:
2 EL Butter
80 g Schinkenspeck, gewürfelt
400 g Sauerkraut (aus der Dose oder frisch)
Salz, Pfeffer

Die Kartoffeln pellen und heiß durch die Kartoffelpresse drücken bzw. fein zerstampfen. Mit Mehl, Salz, geriebener Muskatnuss und Ei mit der Teigkarte rasch zu einem glatten Teig verkneten. Aus dem Teig daumendicke Rollen formen, kleine Stückchen abschneiden und auf der bemehlten Arbeitsfläche Fingernudeln formen (schupfen). Ca. 8 Minuten im kochenden Salzwasser gar ziehen lassen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und abtropfen lassen. 
In einer großen Pfanne die Butter erhitzen und die Schupfnudeln darin schwenken, bis sie bräunen. Speckwürfel dazugeben und auslassen. Sauerkraut gut abtropfen lassen und ebenfalls in die Pfanne geben und 10 Minuten mitbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.


Das Rezept für den Kartoffelteig stammt aus "Ich helf dir kochen" von Hedwig Maria Stuber, ich habe die Mengenangaben halbiert. 

Donnerstag, 27. Januar 2011

Anregung zur Speichelproduktion: Double Chocolate Cookies

Kennt ihr das: Man hört etwas Bestimmtes und dann setzen sich auf einmal vollkommen selbstständig Erinnerungen oder sogar irgendwelche Körperprozesse in Gang? Geht mir bei ganz vielen Dingen so, zum Beispiel bei Liedern. Höre ich die Fugees ihren Fu-gee-la trällern, denke ich "Sommer 94 - Hourtin Plage Campingplatz" und rieche den Duft von Pinienbäumen und spüre die trockene Hitze. Bei Ugly Kid Joe/Cats in the Cradle sagt mein Gehirn "Sommer 97 - heimliches Rauchen im Dachgeschosszimmer des Klassenschönlings - Sonne brennt", ich sehe die tanzenden Staubflöckchen im Licht und fühle jugendliche Unbeschwertheit. Bon Jovi/It´s my Life, das ist lustig, da habe ich "Frühjahr 2000 - Bleifuß" abgespeichert, weil ich auf der Rückfahrt vom Fitness-Studio den Sänger bei der inbrünstigen Passage "Liiiiiife" tatkräftig mit dem Gaspedal unterstützt habe und dabei leider geblitzt wurde. Abgesehen von erinnerungsträchtigen Liedern gibt es bei mir aber noch dieses Double Chocolate-Zeugs. Double Chocolate Cake, Double Chocolate Brownies, Double Chocolate Ice Cream... Allein schon wenn ich das Wort irgendwo lese geht die Post ab, was meine Konditionierung betrifft. Ich fange an zu sabbern wie verrückt und bekomme Herzklopfen vor lauter Vorfreude (und gleichzeitig wegen der Erinnerung an schokoladige Orgien) und ich weiß genau: Ich brauche sofort irgendetwas Double-Chocolate-mäßiges!!! Manchmal kann es so einfach sein. :-)


50 g Zartbitterschokolade 70%
50 g Zartbitterschokolade 90%
90 g weiche Butter
1 Prise Salz
75 g Zucker
1 Ei
125 g Mehl
1 TL Backpulver

Die Zartbitterschokolade 90% in einem Töpfchen über dem heißen Wasserbad schmelzen, die Schokolade mit 70% in Stückchen hacken. Die Butter mit dem Handrührer schaumig cremig rühren und das Salz hinzugeben. Zucker einrieseln lassen und das Ei hinzugeben, dabei weiterschlagen bis sich alles zu einer cremigen Masse verbindet. Mehl und Backpulver mischen und zu der Masse geben, schnell unterrühren. Die Schokostückchen mit der geschmolzenen Schokolade dazugeben und ebenfalls unterkneten. Backofen auf 180°C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit Hilfe von zwei Löffeln Häufchen mit Abstand auf das Blech setzen. Die Kekse werden nachher beim Backen flach und dehnen sich dementsprechend aus. Die Kekse im heißen Backofen ca. 20 Minuten backen. Das Innere soll noch leicht weich sein.


Das Rezept ist aus diversen Internet- und Backbuchrezepten zusammengewürfelt, die Angaben für Double Chocolate Cookies sind oft ähnlich und man kann mit verschiedenen Schokoladensorten variieren. Ich mag Bitterschokolade für Gebäck am Liebsten.

Sonntag, 23. Januar 2011

Dagegen sieht Popeye alt aus: Kokos-Spinat mit Pute und Reis

Spinat – alles, was ich als Kind dazu zu sagen hatte, war: „Örks!“. Weil die grünen Blättchen aber bei uns als Freitagsessen auserkoren waren, saß ich unzählige Male mit verschränkten Armen und vorgeschobener Unterlippe vor einer Ladung Fischstäbchen, Spiegelei  und Rahmspinat und weigerte mich strikt den Teller anzurühren. Eine Extrawurst gab es aber nicht, und so habe ich irgendwann zumindest am Fischstäbchen geknabbert beziehungsweise die Panade abgepult und das Ei verdrückt, das war´s. Vom Spinat konnte mich nicht mal Popeye überzeugen (den fand ich übrigens damals schon tendenziell unlustig und habe nie verstanden, was Olivia eigentlich an ihm gefunden hat). Was ein Glück, dass der Geschmack von 5-jährigen nicht zwangsläufig das ganze Leben prägt! Heute ist Spinat eines meiner Lieblingsgemüse und wenn ich dann noch so ein tolles Rezept finde, das für mich eine ganz neue Kombination beinhaltet, dann freue ich mich umso mehr. Spinat mit Kokosmilch, Ingwer und Chili ist mein neues Running System, das wird es garantiert noch öfter geben.


Hier kommt das Rezept für 2 Personen:
Zutaten:
400 g junger Blattspinat 
1 Stück Ingwer (ca. 4 cm) 
400 g Putenschnitzel
5 EL Erdnussöl 
2 TL helles Sesamöl 
3 Schalotten 
1 Knoblauchzehe 
1 rote Chilischote 
1 TL Currypulver 
200 ml Kokosmilch 
Etwas Meersalz 
1-2 TL Limettensaft 

Zubereitung 
Den Spinat waschen und trocken schleudern. Die Hälfte des Ingwers in feine Scheiben schneiden. In einer ofenfesten Pfanne 2 EL Erdnussöl erhitzen und die Putenschnitzel ca. 5 Minuten knusprig anbraten. Die Schnitzel wenden und ca. 3 Minuten weiterbraten. Die Ingwerscheiben auf die Schnitzel legen und mit dem Sesamöl beträufeln. Bedeckt und mit wenig Hitze fertig garen.
In der Zwischenzeit Schalotten, Knoblauch und den restlichen Ingwer schälen und in feine Würfel schneiden. Die Chilischote entkernen und in feine Streifen schneiden. In einer Pfanne 2 EL Erdnussöl erhitzen, die Hälfte der Schalotten und des Knoblauchs mit dem Ingwer und der Chilischote darin andünsten. Currypulver hinzufügen und unter Rühren kurz mitdünsten. Die Kokosmilch angießen und etwa 5 Minuten einkochen lassen. Die Sauce mit Salz und Limettensaft würzen. Das restliche Erdnussöl in einem Topf oder einer tiefen Pfanne erhitzen und die übrigen Schalotten- und Knoblauchwürfel darin andünsten. Den Spinat zugeben und unter Rühren zusammenfallen lassen. Die Pfanne vom Herd nehmen, Kokossauce zum Spinat geben und untermischen. Spinat mit Salz und Pfeffer würzen. Den Spinat auf Teller verteilen, die Putenschnitzel darauf anrichten und leicht salzen. Bei uns gab es schlichten Reis dazu.


Ins Originalrezept gehört noch ein Bund Koriander - damit kann man mich jagen (im Gegensatz zu Korianderpulver, das ich liebe), deswegen habe ich ihn weggelassen. Das Rezept stammt von Cornelia Poletto für die Zeitschrift ARD-Buffet 01/11, ich habe es nur minimal modifiziert. Die komplette ARD-Buffet-Rezeptsammlung des Jahres 2010 und auch die Rezepte des Monatshefts 01/11 gibt es übrigens hier zum Download, das war ein toller Tipp vom Kleinen Kuriositätenladen

Donnerstag, 20. Januar 2011

Backwahn: Brot mit Salbei und Speck

Es geschehen Zeichen und Wunder, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser: Ich habe ein Brot MIT VORTEIG gebacken! Bei meinem Zucchinibrot im letzten Jahr habe ich mich ja quasi noch einer Gehzeit widersetzt, die die 90-Minuten-Grenze übersteigt, weil mich meine Neugier sonst weiß Gott wohin getrieben hätte. Jetzt bin ich offensichtlich durch die vielen Schmorgerichte in der kalten Jahreszeit an längeres Warten gewohnt und habe entspannt am Abend den Vorteig gemacht, am nächsten Tag den Hauptteig geknetet und hatte dann ein herrlich frisches, deftiges Traumbrot. Salbei scheidet dabei ja irgendwie die Geister, die einen mögen ihn gerne und denken an Saltimbocca und Kürbisgnocchi mit Salbeibutter, die anderen können ihn nicht leiden und assoziieren damit fiese Erkältungen, bei denen man literweise Salbeisud gurgeln und schrecklich stinkende Bonbons lutschen muss. Ich bewege mich irgendwo dazwischen, habe jedoch in erster Linie den Dentagard-Biber aus der Werbung vor Augen. Kennt ihr den noch? Der, der mit dem Zusatz von Kamille, Minze, Myrrhe und Salbei für die Kräuterzahnpasta wirbt? Ein Held meiner Kindheit! Aber schnell wieder vergessen, nicht dass ihr bei diesem Brot hier ständig ans Zähne putzen denken müsst... 




Hier kommt das Rezept für einen Laib Brot: 
Vorteig: 
50 g gesiebtes Mehl Type 1050 
40 ml Wasser 
3 g Hefe 

Hauptteig: 
300 g gesiebtes Weizenmehl Type 1050 
165 ml lauwarmes Wasser 
8 g Salz 
5 g Hefe 
10 ml Olivenöl 
50 g Speck, fein gewürfelt 
3 EL gehackte Salbeiblätter 

Für den Vorteig die Hefe im Wasser auflösen und mit dem Mehl zu einem glatten Teig verkneten. Erst 2 Stunden mit einem Tuch abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, danach für weitere 10 Stunden, am besten über Nacht, im Kühlschrank gehen lassen (ebenfalls abgedeckt). Den Speck in einer beschichteten Pfanne anbraten, vom Herd nehmen und die gehackten Salbeiblätter untermischen. Für den Hauptteig die Hefe im Wasser auflösen und mit dem Mehl, Olivenöl und dem Vorteig gut verkneten. Die Speck-Salbei-Mischung sowie das Salz zufügen und weiterkneten bis der Teig glatt und geschmeidig ist (ggf. etwas Mehl oder Wasser zugeben, je nach dem). Mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort 60 Minuten gehen lassen. Den Teig zu einem Brotlaib formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Erneut mit einem Tuch bedecken und weitere 60 Minuten gehen lassen. Backofen auf 230°C vorheizen und eine Tasse Wasser auf den Boden des Backofens stellen. Das Brot mit etwas Mehl bestäuben und mit einem scharfen Messer einige Male quer einschneiden. In den Backofen geben und zuerst bei 230°C 5 Minuten backen, dann herunterschalten und ca. 35 Minuten bei 180°C fertig backen.



Das Brot ist innen schön weich und fluffig, so wie ich es liebe, und hat eine knusprige Kruste. Da es durch die Kräuter und den Speck schon so schön deftig schmeckt, braucht´s gar nicht mehr als ein bisschen frische Butter dazu. 

Sonntag, 16. Januar 2011

Französische Gemütlichkeit: Rinderragout aus dem Languedoc

Aaaah, Fronkraisch, je t'aime! Immeröö, wenn isch an disch denkeöö, üpft meine kleine Erzschen in de Kreis erumöö. Wirklich, ich liebe fast alles an diesem Land und was mit ihm in Verbindung steht, sogar den französischen Akzent, denn der ist so elegant wie kein anderer! Mit der französischen Küche habe ich schon früh Erfahrungen gesammelt, bereits in der Grundschule gab es einen Schüleraustausch mit einer Klasse aus Besançon. Zuhause bei meiner Austauschpartnerin Céline habe ich das beste frischgebackene Baguette gegessen - und bin vor lauter Verzückung aus Versehen auf den Dackel unter dem Tisch getreten. Später folgten viele Urlaube mit Familie und Freunden, mit Horden von Surf-Verrückten in Lacanau und Hossegor, mit dem Kunst-LK in einem kleinen Dörfchen in der Normandie, mit dem Wohnmobil in den Cevennen, mit erst gut gefülltem und dann quasi nicht mehr vorhandenem Portemonnaie in Strasbourg und, damals noch ohne Liebe aber mit einer Menge Unsinn im Kopf, in Paris. Bei so vielen Erinnerungen freue ich mich immer, wenn ich zuhause in meiner Küche ein Stückchen Frankreich auf den Tisch zaubern und mich damit bis zum nächsten Urlaub bei Laune halten kann. Dieses Ragout ist genau das Richtige für einen gemütlichen, langen Sonntag im Januar, den man mit alten Fotoalben und einem schönen Glas Rotwein auf dem Sofa verbringt.


Hier kommt das Rezept für 2 Personen:
500 g Rinderschmorfleisch, in mundgerechte Stücke geschnitten
15 g Mehl
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel, in feine Streifen geschnitten
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
1 EL Tomatenmark
300 ml kräftiger Rotwein
125 ml Rinderfond
1 gestr. TL Kräuter der Provence
1/2 TL fein abgeriebene Orangenschale von einer unbehandelten Orange
2 kleine Lorbeerblätter
80 g schwarze Oliven, entsteint
1/2 Bund Petersilie, gehackt
Meersalz und Pfeffer

Mehl in eine Schüssel geben, etwas Salz und Pfeffer dazu geben und Fleisch darin wälzen. 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch darin anbraten. Fleisch in einen Schmortopf geben. Restliches Öl in der Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Knoblauch und Tomatenmark dazugeben und ein paar Minuten weiterdünsten. Mit dem Wein ablöschen, dann den Fond angießen und Kräuter der Provence, Orangenschale und Lorbeerblatt ebenfalls mit in die Pfanne geben, einmal aufkochen lassen und dann alles über das Fleisch in den Schmortopf gießen. Jetzt den Schmortopf auf den Herd stellen, alles erneut zum Kochen bringen und dann 2 1/2 - 3 Stunden leicht köcheln lassen. Ab und zu schauen, ob das Fleisch noch wenigstens zu 3/4 mit Flüssigkeit bedeckt ist, sonst etwas Fond nachgießen. Etwa 30 Minuten vor Ende der Schmorzeit die Oliven unterrühren. Zum Schluss die Petersilie unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren. Bei uns gab es dazu feine Bratkartoffeln. 


Das Fleisch war nach der langen Garzeit butterzart und ist auf der Zunge zergangen, dieses Rezept wird definitiv einen festen Platz in meiner Schmortopf-Liga bekommen. Es stammt aus dem Buch Ein Abend am Kamin aus dem Thorbecke-Verlag, ich habe die Mengen und Vorgehensweise nur ganz leicht angepasst, so wie ich es benötigt habe. Für diejenigen, die noch auf der Suche nach weiteren authentischen französischen Rezepten sind, seien die Blogs Bolli's Kitchen und Aux Délices d'Aurélie empfohlen. 

Donnerstag, 13. Januar 2011

Heizt ein: Scharfes Blumenkohlcurry mit Couscous

Ich bin müde, mir ist kalt, ich habe Hunger! Ist da jemand schlecht gelaunt? Nee, ich habe doch hier das perfekte Gegenmittel, mit dem ich gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: Der Duft nach orientalischen Gewürzen macht gleich viel wacher, Ingwer und Chili heizen ordentlich ein und mit einer kleinen Portion Couscous macht dieses Curry auch noch pappsatt - was will man mehr! 


Hier kommt das Rezept für 2 Portionen:
1/2 Blumenkohl
2 TL Kreuzkümmel
1 TL Kurkuma
3 EL Olivenöl
1 gestr. TL Kalonji-Samen
5 Curryblätter
1 Zwiebel
1 Paprika
1 EL fein geriebener Ingwer
2 gehackte Knoblauchzehen
1 Chilischote
125 ml Gemüsebrühe
2 Tomaten
125 g Erbsen (TK oder frisch)

150 g Couscous
20 g Butter
Salz

Blumenkohl waschen, gut abtropfen lassen und in Röschen teilen. Mit Kreuzkümmel und Kurkuma in einer großen Schüssel mischen. Öl in einer Pfanne erhitzen, Blumenkohl, Kalonji-Samen und Curryblätter dazugeben und 10 Minuten dünsten. Dabei öfter umrühren. Zwiebel schälen und in Scheiben schneiden, Paprika putzen, entkernen und in längliche Streifen schneiden. Zwiebel, Paprika, Ingwer, Knoblauch und Chili zum Blumenkohl geben und ein paar Minuten mitdünsten. Tomaten grob hacken und dazugeben. Brühe angießen und zum Schluss die Erbsen hinzufügen. Das ganze bei geringer Hitze ca. 10 Minuten garen. Couscous nach Packungsangabe zubereiten, Butter unterrühren und mit Salz abschmecken. Das Blumekohlcurry zusammen mit dem Couscous servieren.


Und schließlich: Ich habe den-Award ein weiteres Mal erhalten. Diesmal wurde er mir von "Von Olls a Bissl" verliehen, vielen lieben Dank dafür! Meine Nominierung findet ihr am Ende des vorangehenden Beitrags. :-)

Sonntag, 9. Januar 2011

Schicker Schimmel: Möhrenspaghetti mit Gorgonzola

"Äh, sorry, aber dein Essen schimmelt!" Davon war ich als Zehnjährige noch felsenfest überzeugt und vor allem war ich schockiert, wenn sich jemand beim Italiener eine Ladung Penne al Gorgonzola bestellt hat. Stimmt ja eigentlich auch, das schimmelt sogar ganz gewaltig. Aber wie der versierte Esser weiß: Das macht gar nichts! Es handelt sich nämlich um den Edelschimmel "Penicillium Roqueforti" (das heißt wirklich so!), nach Roquefort, dem französischen Schimmelkäse No 1 benannt. Die Edelschimmelkultur wird dem Käse in flüssiger Form zugefügt, dann wird der Käse mit einer Nadel etwas durchstochert, damit Luft den Verschimmelungsprozess beschleunigen kann. Gut für´s "G'schmäckle", wie man in meiner Heimat Südbaden sagt, denn dadurch wird mein Gorgonzola hier so richtig schön deftig und bekommt seinen typischen Geschmack. Außerdem können alle Laktoseintoleranten aufatmen, bei Gorgonzola gibt es grünes Licht, obwohl er ein Weichkäse ist, noch dazu aus Kuhmilch. Denn beim Reifungsprozess der Schimmelpilze wird die Laktose zerstört, also ist der Käse auch für empfindliche Mägen geeignet. Zum Thema Laktoseintoleranz gab es vor ein paar Wochen bei Nutriculinary übrigens schon eine ziemlich lustige Entdeckung
Nachdem ich letztes Mal meinen Gorgonzola schon mit knallig-orangefarbenem Kürbis und einem feinen Risotto zubereitet habe, folgen heute knallig-orangefarbene Möhren und bringen ein bisschen Licht ins graue Januarwetter.

Hier kommt das Rezept für 2 Portionen:

250 g Spaghetti
200 g Gorgonzola
4 lange Möhren
2 Frühlingszwiebeln
1 EL Ölivenöl
50 ml Sahne
1 Eigelb
Salz, Pfeffer

Spaghetti nach Packungsangabe al dente kochen. Gorgonzola entrinden und in grobe Stücke schneiden. Möhren schälen und dann mit einem Sparschäler der Länge nach dünne Streifen abschneiden. Frühlingszwiebeln putzen und in Ringe schneiden. In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Frühlingszwiebeln mit den Möhrenstreifen 5 Minuten anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Eigelb und Sahne gut verquirlen. Spaghetti abgießen, kurz abtropfen lassen und in die heiße Panne zu den Frühlingszwiebeln und Möhren geben. Sahnegemisch darübergeben und gut verrühren. Gorgonzola unterheben, mit Salz und Peffer abschmecken und servieren. 

Und last but not least: Ich freue mich, denn Alex von Alle Kochen hat mir den-Award verliehen. Vielen Dank dafür! Als Regel gilt: "Das Ziel dieser Aktion ist, dass wir unbekannte, gute Blogs ans Licht bringen, deswegen würde ich euch bitten, keine Blogs zu posten, die sowieso schon 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger und Leute, die zwar schon eine Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind." Ich möchte den Award gerne an Marina und ihren hübschen Blog Chocolat Bleu weiterreichen. Bei ihr gibt es neben ansprechenden Fotografien viele süße Rezepte für alle Zuckerschnuten dieser Welt.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Festrestessen: Raclette-Flammkuchen

2011 ist in vollem Gange und sämtliche Vorsätze wurden bereits gebrochen. Ich habe abends Süßigkeiten genascht, ich habe Schuhe gekauft, die so hoch sind, dass ich souveränes Flanieren damit wohl vergessen kann, und ich habe den Wein schon wieder nicht nur in die Sauce gekippt. Aber wisst ihr was, es fühlt sich gut an. Ich bin gewappnet für ein schillerndes, zufriedenes, gesundes neues Jahr mit viel gutem Essen und schönen Geschichten – und dasselbe wünsche ich euch auch! 

Und jetzt zum heutigen Gegenstand der Begierde: Kennt ihr Hardcore-Pfännchen? So nenne ich es, wenn die ganz Ausdauernden unserer Familie (die mit den vermeintlichen „Saumägen“, ratet, wer dazu gehört ...) sich beim alljährlichen Familienraclette kurz bevor sie platzen noch ein Extra-Pfännchen nur mit Käse, Käse und, ach ja, KÄSE machen. Pur, fett und extralange geschmolzen, bis sich oben eine feine braune Kruste bildet. Uah! Teufelszeug! Aber sooo lecker. Und Käse schließt ja bekanntlich den Magen. Aber ich schweife ab. Damit man jedenfalls all die hungrigen Mäuler satt bekommt und nicht das wichtigste am ganzen Abend fehlt, kauft man ja oft soviel Käse, dass dieser selbst durch diverse Hardcore-Pfännchen nicht komplett vertilgt werden kann. Und am nächsten Tag möchte man doch nicht schon wieder das monströse Gerät auspacken (das man mitsamt den gusseisernen Pfännchen und Holzschabern gerade mühsam von Hand gespült hat) um die paar Reste zu verbraten. Die Lösung: Unkompliziert sämtliche übrig gebliebenen Raclette-Zutaten auf einen Flammkuchenboden klatschen, ab in den Ofen damit, derweil ein Bierchen geöffnet und schon kann´s losgehen. 


Hier kommt das Rezept für 3-4 Portionen: 

Für den Flammkuchenteig (das gleiche Rezept wie hier): 
10 g frische Hefe 
250 g Mehl und Mehl zum Arbeiten 
100 ml Buttermilch 
2 EL Olivenöl 
Salz 

Für den Belag: 
1 Zwiebel 
4 mittelgroße Kartoffeln 
6-8 Scheiben rohen Schinken 
200 g Raclette-Käse 
Salz, Paprikapulver, Pfeffer 

Die Hefe in 25 ml lauwarmem Wasser auflösen. Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken, das Hefegemisch hineingeben und mit etwas Mehl vom Rand vermischen. Die Buttermilch, 2 EL Öl und 1/2 TL Salz hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf höchster Stufe vorheizen. Derweil die Zwiebel schälen und in dünne Ringe schneiden, Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden und Schinken grob auseinanderrupfen. Den Raclette-Käse erst in Scheiben (falls nicht schon so gekauft) dann in Streifen schneiden. Den Teig nach dem Gehen noch einmal kurz durchkneten und in 3-4 gleich große Stücke teilen. Diese auf leicht bemehltem Backpapier in Größe des Blechs ca. 2 mm dünn zu je einem Oval ausrollen. Mit einer dünnen Schicht Kartoffeln belegen, dann etwas salzen. Schinken und Zwiebeln darauf geben und den Raclette-Käse darauf verteilen. Frisch gemahlenen Pfeffer und etwas Paprikapulver darüberstreuen. Jeweils 2 Flammkuchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und im Ofen auf mittlerer Schiene ca. 5-7 Minuten backen, bis der Käse leicht bräunt